OTO Chair: Wie man von einer Idee zu einer zirkulären Marke gelangt: DesignWanted

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Mathias Bruni

Ich bin ein 21-jähriger Student in meinem zweiten Jahr des Produktdesigns an der NABA und habe ein großes Interesse an der oft übersehenen Welt der Technologie. Meine Designphilosophie legt Wert auf Benutzerfreundlichkeit und Benutzererfahrung, und ich glaube, dass gutes Design nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch praktisch und intuitiv ist. Außerhalb des Designs schreibe und übe ich gerne Spanisch, meine zweite Sprache.

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Im Jahr 2019 schufen Alessandro Stabile und Martinelli Venezia Studio OTO, auch bekannt als 1:1, eins zu eins: aStuhl aus Kunststoffspritzguss, gedruckt mitrecyceltIndustriekunststoff, leicht und dennoch robust, undWird flach verpackt geliefertAlle Elemente können vom Benutzer einfach und ohne Werkzeug zusammengebaut werden.

Als es erstmals vorgestellt wurde,

OTO war ein guter Prototyp. Vier Jahre später hat sich daraus ein echtes Kreislaufunternehmen entwickelt,

Entwickelt und betrieben von zwei Designstudios, ausgehend von dieser ursprünglichen Produktdesignidee und offizieller Markteinführung auf der Mailänder Designwoche 2023. Offensichtlich mit der Unterstützung eines Investors.

Wie ist das passiert? Welche Merkmale und Qualitäten muss ein Konzept aufweisen, damit es als Ausgangspunkt für ein Unternehmen dienen kann?

1. Eine starke Geschichte

Die Geschichte, die OTO erzählt, ist einfach, klar und überzeugend: Es ist nicht (nur) das Material, das Sie verwenden, das ein Produkt nachhaltig macht, sondern die Art und Weise, wie es entworfen, produziert, gebaut, versendet und schließlich recycelt wird.

Das OTO-Projekt entwickelte sich aus der Wahl des Kunststoffs: Martinelli Venezia und Alessandro Stabile wollten, dass Designer Kunststoff neu bewerten und die Botschaft vermitteln, dassNicht das Material selbst ist das eigentliche Problem, sondern die Verwendung, die wir daraus machen.

Wir alle fühlen uns dazu hingezogen, die Objekte, die mit Labels wie „Bio“ kommuniziert werden, als „nachhaltig“ zu betrachten; "Grün"; „plastikfrei“ usw., wobei nur auf das verwendete Material eingegangen wird.

Doch die Realität sieht ganz anders aus, denn um wirklich nachhaltig zu sein, muss ein Objekt im Hinblick auf die Kreislaufwirtschaft entworfen und gebaut werden: der Einsatz von Ressourcen (während der Produktion, dem Versand, der Nutzung) minimiert, auf Langlebigkeit ausgelegt und für das Recycling leicht auf- und abzubauen sein .

Um die weitere Produktion von unnötigem Material zu vermeiden, entschieden sich die Designer dazuVerwenden Sie industriell recycelten Kunststoff. Und ihr Geschäft mit einem italienischen Start-up namens Ogyre zu verknüpfen, das Plastik aus den Meeren sammelt. Ein Teil der Einnahmen aus dem Verkauf von OTO geht an Ogyre: Für zwei verkaufte OTO-Stühle wird 1 kg Meeresmüll gesammelt.

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2. Ein schlankes, cleveres Design

Die Designidee von OTO ist sehr klar: Einen Stuhl aus Elementen herzustellen, die zusammengesetzt werden müssen und alle zusammen aus einer einzigen, kleinen Form entstehen.

Das Konzept, das dem OTO-Stuhl zugrunde liegt – daher der Name One To One – stammt von maßstabsgetreuen Modellen: demMiniaturobjekteHergestellt aus Plastikteilen, mit denen Kinder spielten und die sie zusammenbauen konnten.

Früher sehr im Trend, wurden sie für Altersgruppen konzipiert und in verschiedenen Größen hergestellt. Ihre eigentliche Besonderheit lag jedoch in den Einzelteilen, aus denen sie bestandenverankert auf einem Kunststoffgitter mit Anschlüssendas musste zerbrochen werden, um sie zusammenzubauen.

Alessandro Stabile und Martinelli Venezia übernahmen das Rasterkonzept dieser Miniaturmodelle: Der ursprüngliche Stuhl sollte in einem Element gedruckt werden, das später in verschiedene Teile zerlegt werden sollte. Während der Entwicklung der Form wurde das Gitter jedoch spröde und es entstand auch eine Verschwendung von Kunststoff.

Aus diesen Gründen wurde das Design geändert, um die Verbindungselemente zu eliminieren.

Die Anordnung der Stuhlteile in der Form blieb jedoch gleich: Die Elemente des Stuhls entstehen in einem einzigen Kunststoffblock.

3. Eine klare Kommunikation der Merkmale und die Suche nach einer emotionalen Bindung

Die Hauptqualität des Stuhls spiegelt sich in der Verpackung wider, die aus recyceltem Zellstoff besteht.

Um wirkungsvoll zu sein und das Produkt und die Produktionsmerkmale klarzustellen, beschlossen Alessandro Stabile und Martinelli Venezia, diese auch auf die Zellstoffverpackung aufzudrucken.

Dies ist auch ein weiteres Merkmal, das aus der Erinnerung an den Spaß entsteht, den sie früher beim Zusammenbau der Miniaturmodelle hatten, den die Designer wieder einzufangen versuchten, in der Hoffnung, dass diejenigen, die es kaufen, eine emotionale Bindung zum One To aufbauen können Eins.

4. Ein kostengünstiger (und umweltfreundlicher) Produktionsprozess

Da der Stuhl also nur ein Konzept war, haben sich einige Dinge geändert, nicht jedoch seine Grundprinzipien.

Alessandro Stabile und Martinelli Venezia konnten dies erreichen, indem sie an der Rationalisierung der Formen arbeiteten und dem „Miniatur“-Konzept folgtenStellen Sie eine Form her, die 1/3 weniger Stahl verbraucht als ein normaler Stuhl, der mit der Polyurethanschaumtechnik hergestellt wird.

Darüber hinaus ist der Stuhl so konzipiert, dass er hatkeine Metalleinsätze , was bedeutet, dass für die Herstellung weniger Material verwendet wird; Daher fallen bei der Herstellung geringere Kosten an und es wird weniger Energie verschwendet.

Um den Stuhl realisierbar zu machen, wandten sich die Designer an das Formenbauunternehmen Secostampi und lösten so einige technische Probleme, die nicht berücksichtigt worden waren.

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5. Ein kompaktes Produkt, perfekt für den Online-Verkauf

Die endgültige Struktur des Stuhls umfasst: Hinterbeine, die in die Rückenlehne passen und am Sitz befestigt werden; Unter letzterem werden die Vorderbeine eingesetzt; und um den Sitz stabil zu machen, gibt es ein großes X.

Die Maße, die sich auf die Anordnung des Stuhls in der Verpackung beziehen, betragen lediglich 790x590x62 mm; Dadurch nimmt es wenig Platz ein.

Tatsächlich genügt es zu sagen, dass 33 gestapelte Stühle in einen Kubikmeter passen, was den Transport erleichtert; Was wirklich interessant ist, ist, dass dies hauptsächlich bedeutet, dass weniger CO2 in die Luft gelangt.

Was den Vertrieb betrifft, haben sich die Designer dafür entschiedenHandel ausschließlich online , um unnötige Bewegungen des Produkts zu vermeiden; Tatsächlich wird das Produkt, das die Fabrik verlässt, normalerweise in die Geschäfte und später zum Empfänger transportiert.

6. Ein erschwinglicher Preis

Das Produkt soll aber nicht nur langlebig, hochwertig und nachhaltig sein, sondern auch demokratisch sein.

DerDas Design wurde speziell zur Kostendämpfung konzipiert(sowie Emissionen) und um es ausschließlich über den Online-Verkauf als Direktlieferung vom Produktionsstandort zum Endverbraucher auf den Markt bringen zu können.

Jeder OTO-Stuhl (der hier zum Verkauf steht) kostet somit 99 €, einschließlich einer Spende an Ogyre, das für jeden verkauften Stuhl ein halbes Kilo Meeresmüll sammelt. Das Schöne daran ist, dass die Käufer dank ihres Beitrags die verwerteten Abfälle nachverfolgen können.

7. Investoren finden

Der wichtigste Schritt bestand jedoch darin, Investoren zu finden, die genauso an das Projekt glaubten wie die Designer selbst.

Erst vor zwei Jahren, nachdem sie das Endprodukt erreicht hatten, beschlossen sie, es als industrielles Forschungsprojekt zu veröffentlichen, in der Hoffnung, dass es Beachtung finden und in Produktion gehen würde.

Vielen Dank an alle Punkte, die wir oben und vor allem hervorgehoben habendie Produkttransparenz(Ihre besondere Eigenschaft im Vergleich zu anderen Produkten, die nur in Worten umweltfreundlich und langlebig sind), Alessandro Stabile und Martinelli Veneziagelang es, einen Investor zu finden.

Er heißtAlex Pecoraro, ein Unternehmer aus der Region Venetien in Italien, der in Umweltprojekte investiert und an die OTO-Idee glaubte.

8. Skalierung

Investoren kommen nur dann ins Spiel, wenn Projekte skalierbar sind. Pecoraros erster Schritt bestand also darin, den Prototyp nicht nur in ein Produkt, sondern in eine tatsächliche Marke umzuwandeln.

Die Marke heißtEins zu eins, der jedoch eine andere Konnotation annimmt als die, die sich die Designer ausgehend vom maßstabsgetreuen Modell ausgedacht haben: in diesem Fall der Namebezieht sich auf die Interaktion zwischen dem Objekt und dem Verbraucherund versucht, deren Bedürfnisse bestmöglich zu erfüllen.

Ab diesem Jahr wird der Stuhl endlich auf dem Markt erhältlich sein und zuvor im Fuorisalone in Alcova ausgestellt, zusammen mit einer Videoinstallation von NonFuturo, die seinen Designprozess veranschaulicht; Es wird auch möglich sein, es zu verwenden, da es an verschiedenen Stellen innerhalb der Struktur angeordnet wird.

Und natürlich werden weitere, noch nicht definierte Projekte von den beiden Studios unter dem Markennamen One To One realisiert. Mehr Möbel und mehr, die jedoch immer mit den Prinzipien verbunden bleiben werden, die die Grundlage ihres ersten Projekts bildeten, das die Rolle des Manifests der Marke übernahm.

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